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Hakenworkshop Rückblick

IG Klettern Bundesverband

Expertenrunde Haken

Im Anschluss an die jährliche IG Klettern Bundessitzung kam in diesem Jahr eine Expertenrunde zum Themenkomplex "Erstbegehungen, Haken und Sanierungen" zusammen. Schwerpunktfelder waren:


• Ethik und Erstbegehungsregeln
• Entwicklung des Klettergebietes
• Felsfestigkeit
• Hardware
• Kontaktkorrosion und neue Materialien 


In den unterschiedlichen Gebieten gibt es natürlich unterschiedliche Ausgangssituationen. In NRW (Jo Fischer und Heinz-Willi Hakenberg) werden gerade ganze neue Klettergebiete geschaffen, die sich durchwegs in ehemaligen Steinbrüchen befinden. Hier entstehen in kurzer Zeit viele neue Routen. Ähnlich ist die Entwicklung (noch) in Mitteldeutschland (G. Krug). Ganz anders sieht es im Rhein-Main-Gebiet aus (Christoph Deinet), wo jeder legale Fels komplett erschlossen ist und man sich auf Sanierungen konzentriert. Wiederum anders stellt sich die Ausgangslage im Frankenjura dar (Jürgen Kollert), wo ein Zonierungskonzept eigentlich ganz klar regelt, wo Erstbegehungen durchgeführt werden dürfen und wo nicht. Dort kämpft man mit dem Problem, dass neue Wege zu dicht zwischen bestehende gequetscht werden oder illegale Routen auch wieder entfernt werden müssen. Neu entdeckte Felsen werden in mühevoller Arbeit mit den Behörden bewertet und können gegebenenfalls im Rahmen von Nachbegehungen in bestehende Kletterkonzepte integriert und legalisiert werden (manchmal aber auch nicht – in jedem Fall danken wir Jürgen und seinem Team für die aufopferungsvolle und zeitaufwändige Arbeit für das wichtigste Klettergebiet Deutschlands!) Sanierung älterer Wege ist in Franken ein Dauerthema dem sich die IG mit beispiellosem Einsatz widmet und der Spruch von Oskar Bühler "Der Erhalt einer Kletterroute ist genau so wichtig, wie eine Erstbegehung!" besitzt hier eine ganz besondere Inhaltstiefe.

Allen Teilnehmern gemein ist die Ansicht, dass entgegen manchen Bestrebungen beim DAV ein gut gesetzter Umlenkpunkt ausreichend sein kann und es nicht zwingend notwendig ist, alles zu doppeln und mit auffälligen Ketten zu versehen. Man stelle sich beispielsweise eine solcherart aufgeblasene Abseilvorrichtung auf den Gipfeln der Pfalz oder der Sächsischen Schweiz vor! Um mit dem Naturschutz in gutem Benehmen zu verbleiben, sollten in sensiblen Bereichen die Umlenker unauffällig bleiben.

Viel Raum nahm die Diskussion zur neuen Bohrhakennorm der UIAA ein und die neuen Korrosionsklassen bzw. die damit verbundenen Materialanforderungen für die verwendeten Stähle (bzw. Titan). Hier gilt es, so die Schlussfolgerung der Teilnehmenden, besonders auf die lokalen Luft- und Feuchteverhältnisse zu achten, um zu Verwendungsempfehlungen zu kommen. Wichtig ist darüber hinaus, dass bei Kombinationen von Haken, Ketten, Kettengliedern und Ringen gleichartige Stahlsorten verwendet werden, um Kontaktkorrosion weitgehend auszuschließen. Hier konnte im Rahmen dieser Expertenrunde noch einmal klargestellt werden, welche Vielfalt an Materialien über die Bundes-IG bezogen werden kann und man mit diesem Material auf der sicheren Seite ist.

Interessant waren die von den Teilnehmern mitgebrachten historischen Haken (Bühler der ersten Generation und andere Eigenbauprodukte) und Spezialanfertigungen.

Viele Themen konnten aus Zeitgründen auch nicht mehr besprochen werden, dazu gehören Felsberäumung, Besucherlenkung im Sinne der besseren Verteilung der Kletterer von den überlaufeneren Spots hin zu den seltener besuchten Klettersektoren. Damit verbunden sind die Anlage der Zuwegung und die professionelle Wandfußgestaltung im Klettergarten. Diesen Themenfeldern wollen wir uns im kommenden Jahr bei der IG Bundessitzung zuwenden. Wer mag, kann sich das jetzt schon notieren, Sitzung und Workshop werden am 25./26.April 2020 im Gasthaus Fischer in Stierberg (Frankenjura) stattfinden und wir freuen uns wieder auf rege Beteiligung und einen faktenreichen Erfahrungsaustausch!

Zum Bundestreffen können nicht nur Funktionsträger, sondern auch interessierte Mitglieder kommen. Wir freuen uns über rege Teilnahme!

Viele Grüße
Gerald Krug
Bundessprecher IG Klettern
(1. Vorsitzender IG Klettern Halle-Löbejün e.V.)

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